Über die Achillessehne und Achillessehnenreizung / Achillodynie
Die Achillessehne ist die kräftigste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Sie ermöglicht zentrale Bewegungen wie das Abrollen des Fußes beim Gehen, Laufen und Springen und wird besonders bei Sportarten wie Laufen, Tennis oder Basketball stark beansprucht. Schon in der griechischen Mythologie galt die Achillessehne als Achilles’ Schwachstelle, und auch heute kann eine Überbelastung zu schmerzhaften Reizungen führen.
Achillodynie bezeichnet eine schmerzhafte Reizung der Achillessehne. Besonders ambitionierte Sportler kennen dieses Problem: Bei intensiver Beanspruchung entstehen oft Mikroverletzungen in der Sehne, die eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Bleibt die Achillessehne dann ohne ausreichende Erholungszeit oder wird weiter überlastet, entwickelt sich eine schmerzhafte Achillodynie.
Was sind die Ursachen für eine Reizung der Achillessehne?
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Überbelastung
Zu schnelle Steigerung im Training, ungewohnte Belastungen wie lange Bergwanderungen oder städtische Touren.
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Funktionelle Beinlängendifferenz
Oft als Folge eines Beckenschiefstandes bei ISG-Blockierung.
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Verkürzung der rückwärtigen -Bein-Muskulatur
Eine Verkürzung der Becken-Beinmuskulatur aufgrund von sitzender Tätigkeit oder einseitiger sportlicher Belastung ohne entsprechenden Ausgleich.
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Laufen auf hartem oder unebenem Boden
Hohe Belastungen durch wenig federnde Untergründe.
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Abgelaufenes oder schlechtes Schuhwerk
Schuhe ohne ausreichende Dämpfung oder Fußgewölbestütze können Achillessehnenreizung befördern.
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Stoffwechselerkrankungen und Übersäuerung
Diese können die Sehnen anfälliger für Verletzungen machen.
Was sind typische Symptome bei Achillodynie?
Symptome einer Achillodynie beginnen oft mit belastungsabhängigen Schmerzen oberhalb der Ferse („midportion“ Achillodynie). Es kann jedoch auch zu Schmerzen direkt am Ansatz der Achillessehne kommen. Zu den typischen Beschwerden gehören:
Anlaufschmerz: Schmerzen zu Beginn der Belastung, die sich mit zunehmender Bewegung reduzieren.
Morgendliche Schmerzen: Schmerzen beim ersten Gehen nach dem Aufstehen, besonders in der Ferse und Achillessehne.
Belastungsschmerz: Schmerzen, die bei chronischer Achillodynie auch während der Belastung auftreten und nach der Belastung oft stärker werden. Aktivitäten wie Laufen oder Treppensteigen können starke Beschwerden verursachen.
Wie wird Achillodynie diagnostiziert?
Die Diagnose einer Achillodynie erfolgt meist klinisch durch den Orthopäden. Eine detaillierte Anamnese und körperliche Untersuchung sind entscheidend. Zur genauen Diagnose und Einschätzung des Reizzustands nutzt man oft:
Anamnese: Der Orthopäde fragt gezielt nach Schmerzart, Dauer und Verlauf der Beschwerden sowie nach Bewegungseinschränkungen und alltäglichen Belastungen. Zudem werden frühere Verletzungen oder Operationen berücksichtigt, um mögliche Ursachen und Risikofaktoren zu identifizieren.
Körperliche Untersuchung: Dabei prüft der Orthopäde durch Druck auf die Sehne und Bewegungen, ob eine Entzündung oder Verdickung vorliegt.
Ultraschall: Mithilfe eines Ultraschalls kann der Zustand der Sehne genauer analysiert werden. Verdickungen und degenerative Veränderungen lassen sich so gut erkennen.
MRT (Magnetresonanztomographie): Bei unklaren Fällen oder Verdacht auf Sehnenrisse kann ein MRT angeordnet werden, um genauere Informationen über den Sehnenzustand und mögliche strukturelle Schäden zu erhalten.
Haltungs- und Bewegungsanalyse: Bei einer ganzheitlichen Analyse werden die Wirbelsäule, Becken und Beinachsen synchron betrachtet. Diese Analyse hilft uns, eventuelle Dysfunktionen zu erkennen, die die Achillodynie verstärken können oder ein Therapiehinderniss darstellen.
Welche Behandlung und Therapieansätze von Achillessehnenschmerzen werden empfohlen?
In unserer orthopädisch - osteopathische Privatpraxis bieten wir Ihnen eine Kombination aus bewährten und innovativen Therapieverfahren, die gezielt auf die Ursachen Ihrer Achillessehnenbeschwerden abgestimmt sind.
Die individuelle Auswahl der Therapieansätze stellt sicher, dass Sie genau das bekommen, was Sie und Ihr Körper benötigen. Gleichzeitig wissen wir aus Erfahrung, dass eine kombinierte Anwendung dieser Ansätze die besten und nachhaltigsten Ergebnisse liefert, da sich die Methoden gegenseitig verstärken und somit synergistische Effekte entstehen. In einem ausführlichen Erstgespräch nehmen wir uns die Zeit, Ihnen alles zu erklären und Ihre Fragen zu beantworten, damit Sie sich rundum gut betreut fühlen.
Unsere Behandlungsansätze umfassen:
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Fokussierte Stoßwellentherapie
Diese nicht-invasive Methode stimuliert zelluläre Regenerationsprozesse und fördert die Selbstheilung. Durch hochenergetische Schalldruckwellen werden regenerative Vorgänge im Gewebe angeregt, die Durchblutung verbessert und entzündungshemmende Wirkstoffe freigesetzt.
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Elektromagnetische Transduktionstherapie (EMTT)
Ergänzend zur Stoßwellentherapie nutzen wir die elektromagnetische Transduktionstherapie (IMTT), um synergistische Effekte zu erzielen und die Selbstheilung ihrer Plantarfasziitis durch eine weitere sehr effektive Therapiemethode zu unterstützen. Diese völlig schmerzfreie Magnetfeldtherapie überträgt Energie ähnlich wie das kabellose Ladegerät Ihres Handys und unterstützt den Ionenfluss über die Zellmembranen, was essentiell für die Spannungsregulation und alle regenerativen Prozesse in der Zelle ist. Die EMTT stärkt die Regeneration auf zellulärer Ebene und unterstützt die Selbstheilung des Gewebes nachhaltig, wodurch Sie schneller wieder schmerzfrei werden.
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Cryotherapie
Eine effektive Methode zur Behandlung von Schmerz-, Entzündungs- und Schwellungszuständen durch hyperbare Kältetherapie. Die schnelle Abkühlung des Gewebes stimuliert den Lymphabfluss und unterstützt die natürliche Entzündungshemmung und Schmerzlinderung.
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Lasertherapie (HILT)
Die High Power Laser Therapie dringt tief ins Gewebe ein, stimuliert die Zellregeneration und lindert Schmerzen durch Aktivierung des endorphinergen Systems. Sie ist besonders wirksam bei der Behandlung von Sehnen-, Muskel- und Gelenkbeschwerden.
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Die redressierende Faszientherapie
Zur Behandlung von Muskel- und Fasziengewebe, sowohl im Bereich der Plantarfaszie als auch entlang der rückwärtigen Beinmuskulatur, setzen wir die radiale Druckwellentherapie ein. Diese Methode löst muskuläre Verhärtungen, Triggerpunkte und Faszienverklebungen, fördert die Durchblutung und ermöglicht eine sehr effektive Behandlung zur Spannungsreduktion in muskulären Ketten.
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Regenerative Injektionstherapie
Nutzt die heilenden Kräfte des eigenen Blutes, um Entzündungen zu reduzieren und die Geweberegeneration zu unterstützen. Durch die Injektion von plättchenreichem Plasma werden Wachstumsfaktoren direkt zu den geschädigten Bereichen transportiert, was die Heilung beschleunigt.
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Osteopathische Behandlung
Betrachtet den Körper als Ganzes und behandelt Funktionsstörungen, die Beschwerden in entfernten Körperteilen verursachen können. Die sanften Techniken fördern die Selbstheilungskräfte und unterstützen eine nachhaltige Genesung.
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Ganzheitliche Haltungs- und Bewegungsanalyse
Im Verlauf führen wir eine detaillierte Haltungs- und Bewegungsanalyse durch, bei der wir Ihre Wirbelsäule, Beckenstatik, Beinachsen und den Fußdruck synchron untersuchen. Diese Analyse hilft uns, mögliche statische Dysfunktionen wie einen Beckenschiefstand, Beinlängendifferenzen oder Fußfehlstellungen zu identifizieren. Auf Basis dieser Erkenntnisse passen wir individuelle Einlagen an und erstellen einen spezifischen Trainingsplan, der auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, um eine langfristige und nachhaltige Beschwerdefreiheit zu gewährleisten.
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Individuelle neuromuskuläre medizinische Trainingstherapie und Eigenübungen
Unsere medizinische Trainingstherapie zielt darauf ab, durch neuromuskuläres Training und Eigenübungen nach der Egoscue-Methode gezielt Haltungs- und Bewegungsdysfunktionen zu korrigieren. Mit unserem speziellen neuromuskulären Trainingsgerät Huber 360 trainieren Sie ein- bis zweimal wöchentlich unter fachkundiger Anleitung eines unserer Sportwissenschaftler Ihre Flexibilität, Mobilität, dynamische Kräftigung, Gleichgewicht und Propriozeption. Dies verbessert Ihre Reaktionsfähigkeit, verringert das Sturz- und Verletzungsrisiko und steigert Ihre Leistungsfähigkeit. Ergänzend dazu ermöglicht Ihnen Ihr individuelles Egoscue Eigenübungsprogramm unter Anleitung unserer Trainings-App, Haltungsdefizite in nur 15 Minuten täglich zu korrigieren und muskuläre Dysbalancen zu reduzieren. Durch dieses individuell abgestimmte medizinische Personal Training schaffen wir die Basis für eine nachhaltige Schmerzfreiheit und beugen Verletzungen sowie degenerativen Veränderungen effektiv vor.
Behandlungsverlauf:
Das gesamte Behandlungskonzept erstreckt sich meistens über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten. In den ersten vier Wochen werden Sie in der Regel zweimal pro Woche behandelt, um eine intensive Therapie zu gewährleisten. Diese engmaschige Betreuung und das abgestimmte Training ermöglichen es uns, Ihre Plantarfasziitis oder Ihren Fersensporn effektiv zu behandeln und eine nachhaltige Beschwerdefreiheit zu erreichen.
Hinweis: In unserer Praxis werden Kortisoninjektionen im Bereich der Achillessehne strikt abgelehnt. Kortison kann die Sehne zusätzlich schwächen und das Risiko eines Risses erhöhen.
Wir helfen Ihnen, Schmerzen zu lindern!
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Selbsthilfe bei Achillessehnenreizung
Präventive Vorsorge: Wir empfehlen eine ausgewogene antientzündliche Ernährung (siehe auch kostenloses Webinar), regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und ggf. antientzündliche Nahrungsergänzungsmittel, zu denen wir Sie gerne beraten können.
Belastung reduzieren: Eine vorübergehende Reduktion der Belastung ist entscheidend. Sportler sollten ihre Trainingsgewohnheiten überdenken und für eine ausgewogene Belastung sorgen.
Auf Laufstil, Schuhe und Untergrund achten: Gute Sportschuhe, ein angepasstes Lauftraining und weiche Untergründe verringern die Belastung auf die Sehne.
Kühlung: Mit ärztlicher Empfehlung kann eine Kühlung der Achillessehne die Reizung entspannen
Medikamentöse Unterstützung: Im Akutstadium können Schmerzmittel wie Ibuprofen kurzfristig Schmerzen lindern, sollten jedoch nur in Absprache eingenommen werden. Diese lindern jedoch nur die Symptome, nicht die Ursache. Eine fachliche Behandlung sollte dennoch in Anspruch genommen werden.
Eigenübungen: Die konsequente Durchführung von Eigenübungen ist essenziell. Diese Übungen werden gezielt auf die Problematik abgestimmt und unterstützen den Heilungsverlauf. Einen allgemeinen Übungsplan zum Download finden Sie hier:
Erfolgsgeschichten
Jonas ist ein 27-jähriger Hobbysportler, der seinen ersten Triathlon bestreiten wollte und dafür intensiv trainierte – leider mit zu schneller Belastungssteigerung, bis Schmerzen an der Achillessehne auftraten. Dr. Raul Borgmann von Orthopassion diagnostizierte eine Achillodynie, ausgelöst durch Überlastung und fehlende Erholung. Jonas erfuhr, dass die Achillessehne als stärkste Sehne des Körpers durch sein intensives Training überbeansprucht wurde, was zu schmerzhaften Mikroverletzungen führte.
In einer orthopädischen Praxis erhielt er eine auf ihn abgestimmte Therapie, darunter Stoßwellentherapie, Elektromagnetische Transduktionstherapie und Cryotherapie. Eine Bewegungsanalyse und spezielle Einlagen halfen, seine Lauftechnik zu optimieren und die Sehne zu entlasten.
Nach mehreren Wochen konnte Jonas sein Training schrittweise wieder aufnehmen und fand die Balance zwischen Training und Regeneration. Ein halbes Jahr später stand er schmerzfrei am Start seines ersten Triathlons – gestärkt durch die Erfahrung, auf seinen Körper zu hören.
Autor und Experte
Dr. med. Raul Borgmann ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der regenerativen Orthopädie und Osteopathie. Mit seiner langjährigen Erfahrung und seiner Spezialisierung auf regenerative Therapieverfahren bieten er und sein Team Ihnen eine Behandlung Ihrer Plantarfasziitis oder Ihres Felsenspornes auf höchstem Niveau. Erfahren Sie mehr über Dr. Borgmann und unsere anderen Spezialisten.
FAQ - Häufige Fragen zu Achillodynie
Häufig gestellte Fragen Achillessehnenreizung / Achillodynie zur in unserer Praxis:
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Wie lange dauert die Heilung bei Achillessehnenreizung?
Die Heilungszeit hängt vom Schweregrad der Beschwerden ab. Eine frühzeitige Behandlung kann den Heilungsprozess beschleunigen und das Risiko einer Chronifizierung mindern.
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Kann ich trotz Achillessehnen-Schmerzen Sport treiben?
Leichte Belastungen sind möglich, wenn die Schmerzen danach innerhalb von 20–30 Minuten nachlassen. Bei anhaltenden Schmerzen sollte das Training reduziert oder pausiert werden.
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Was sind die häufigsten Fehler bei der Selbstbehandlung?
Zu schnelles Wiederaufnehmen des Trainings, falsches Schuhwerk und unregelmäßige Durchführung der Eigenübungen können den Heilungsverlauf verzögern.
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Wann ist eine Operation nötig?
Eine Operation wird nur in seltenen, schweren Fällen in Betracht gezogen, wenn konservative Maßnahmen langfristig keine Linderung bringen.
Weitere Informationen und Literaturhinweise zu Achillessehnenreizung
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Konservative Therapie von Tendinopathien der Achillessehne in der Sportmedizin
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Treatment of midportion Achilles tendinopathy: an evidence-based overview
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Long-term beneficial effects of platelet-rich plasma for non-insertional Achilles tendinopathy
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Current evidence of extracorporeal shock wave therapy in chronic Achilles tendinopathy
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Deutschsprachige Internationale Gesellschaft für Extrakorporale Stoßwellentherapie –DIGEST e.V. – Leitlinien zur Extrakorporalen Stoßwellentherapie