Knieschmerzen

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Knieschmerzen

Das Kniegelenk ist das komplexeste, größte und empfindlichste Gelenk des menschlichen Körpers. Knieschmerzen sind für den Betroffenen belastend und schränken nicht nur die Lebensqualität, sondern oftmals auch die Arbeits- und Sportfähigkeit deutlich ein.

Die Ursachen für Beschwerden im Kniegelenk können zahlreich sein. Am häufigsten sind sog. funktionelle Knieschmerzen, die auf muskuläre Beschwerden, Reizungen des Kapsel-Band-Apparates oder Sehnenreizungen wie das Pesanserinussyndrom oder Patellaspitzensyndrom zurückzuführen sind. Ein erhöhtes Risiko für Knieverletzungen haben vor allem sportlich aktive Menschen. Zu den häufigsten zählen der Meniskusriss und der Kreuzbandriss – oftmals ausgelöst durch einen Unfall. Aber auch eine chronische Überlastung, die einen Gelenkverschleiß (Arthrose) nach sich zieht, kann ursächlich für die Schmerzen verantwortlich sein. Daneben existiert eine Reihe weiterer Erkrankungen, die zu Beschwerden im Kniegelenk führen. Um die individuell optimale Behandlung mit dem Ziel der Schmerzfreiheit oder Schmerzlinderung einleiten zu können, ist immer eine frühzeitige und exakte Diagnose durch einen versierten Orthopäden notwendig.

Bei Schmerzen im Knie muss zwischen akuten und chronischen Beschwerden unterschieden werden. Akute Schmerzen treten plötzlich auf und werden meist durch einen Unfall oder ein Trauma ausgelöst.

Behandlung von Knieschmerzen

Die Behandlung der Kniebeschwerden richtet sich nach der Ursache, die der Orthopäde bei den Untersuchungen diagnostiziert hat.

In unserer ganzheitlich orientierten Privatpraxis für Orthopädie und Osteopathie in Freiburg beginnen wir bei Schmerzen am Knie zunächst mit der manualtherapeutisch – osteopathischen der Gesamtstatik, angefangen an der Becken-Bein-Kette, denn auch eine Fußwurzelblockierung oder eine Blockierung im Bereich der Iliosakralgelenke kann mit für die Beschwerden verantwortlich sein. Dabei legen wir auch besonderen Wert auf die Behandlung der Muskulatur und Iihrer Triggerpunkte. Neben manuellen Techniken kommen hier auch häufig die Triggerpunkt-Akupunktur und die Stoßwellentherapie (ESWT) ist ein nicht-invasives Verfahren, mit dem sich viele Ursachen von Knieschmerzen gut behandeln lassen. Wir setzen sie u.a. in der Triggerpunktbehandlung und bei der Behandlung von gereizten Sehnenansätzen ein.

Neben der orthopädischen Behandlung der Kniebeschwerden ist zudem ein spezielles häusliches Training anzuraten, um die betroffenen Strukturen zu kräftigen.

Vor allem bei entzündlichen Prozessen im Knie sowie bei Arthrose im Kniegelenk zeigt eine regenerative Injektion und/oder Hyaluronsäure vielfach gute Erfolge und sind fester Bestandteil unseres Therapiekonzeptes.

Sind für die Beschwerden statische Dysfunktionen, Fußfehlstellungen oder eine anatomische Beinlängendifferenz verantwortlich, kann im ersten Schritt eine Einlagenversorgung erfolgen. Individuell angefertigte Spezialeinlagen sind hervorragend zur Behandlung von statisch ausgelösten Beschwerden des Haltungs- und Bewegungsapparates geeignet.

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Funktionelle Knieschmerzen

Während akute, strukturell bedingte Schmerzen vielfach Folge eines akuten Traumas sind, entstehen funktionelle Knieschmerzen oftmals aufgrund einer unphysiologischen Beanspruchung oder Überbelastung des Gelenkes. Nicht selten entstehen Knieschmerzen durch Dysbalancen im Kapsel-Band-Apparat oder in der Muskulatur. Häufig sind beispielsweise funktionelle Störungen wie ein Beckenschiefstand eine Fußfehlstellung oder muskuläre Dysbalancen verantwortlich. Sie führen zu einer Veränderung der Körperstatik, die nicht nur Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, sondern auch im Knie auslösen können. Auch muskuläre Verspannungen und sog. Triggerpunkte, die durch andauernde Fehl- / Überbelastung aufgetreten sind, können schmerzursächlich sein. Hier gilt es die verantwortlichen Strukturen und Dysbalancen aufzudecken, um einen langfristigen Therapieerfolg und Schmerzfreiheit der Kniegelenke zu erreichen.

Sehnenreizung: Vielfach Auslöser eines funktionellen Knieschmerzes

Häufige Ursache eines funktionellen Knieschmerzes sind auch sog. Tendinopathien. Damit bezeichneten wir, in der Regel durch Überlastung entstandene, Sehnenreizungen z.B. der Kniescheibensehne (Patellasehne) oder der Adduktoren-Muskulatur (pes anserinus).

Die Patellasehne ist die Verbindung zwischen Oberschenkelmuskel und Kniescheibe (Patella). Das sog. Patellaspitzensyndrom wird auch als „Jumpers Knee“ bzw. Springer Knie bezeichnet, da die Erkrankung häufig bei Sportlern vorkommt, die Sportarten mit einem hohen Sprunganteil ausführen. Jedoch können auch Menschen, die gar keinen Sport oder andere Sportarten ausüben, betroffen sein. Ein Patellaspitzensyndrom entsteht durch ungewohnte Belastungen auf das Knie oder die Patellasehne.

Pes anserinus bezeichnet eine Sehne, die durch die Sehnen dreier Muskeln an der Innenseite des Oberschenkels gebildet werden und sich zu einer gemeinsamen Sehne im vorderen mittleren Bereich des Schienbeinkopfes etwas unterhalb des Kniegelenkspaltes befindet. Das sog. Pes-anserinus-Syndrom liegt vor, wenn eine Entzündung in dieser Sehne und ihrem Knochenansatz besteht. Ursache der Erkrankung, die leicht mit einem Meniskusproblem verwechselt wird, sind vielfach Dysbalancen, Überbelastungen, Zerrungen oder chronische Verspannungen dieser Muskelgruppe. Typisch sind Schmerzen an der Innenseite des Kniegelenkes, die oftmals mit Berührungsempfindlichkeit einhergehen. Nicht selten sind auch schmerzhafte Verspannungen oder aktive Triggerpunkte der Adduktoren-Muskulatur, die eine Schmerzausstrahlung ins pes anserinus verursachen, ein Grund für die Beschwerden. Hier kann es einen Zusammenhang mit einem Beckenschiefstand geben, der aufgrund einer Blockade des Iliosakralgelenkes (ISG) entstehen kann. Mit einer gründlichen Untersuchung und Diagnostik durch den Orthopäden wird die individuelle Ursache für den Schmerz ermittelt und einer entsprechenden Therapie (vgl. unten) zugeführt.

Knieschmerzen durch Gelenkverschleiß

Eine chronische Überlastung des Kniegelenks führt irgendwann zu einem Gelenkverschleiß, einer Arthrose. Dabei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung, die durch einen kontinuierlichen Reizzustand im Gelenk und die damit verbundene Abnutzung des Gelenkknorpels entsteht. Der Knorpel wird nach und nach aufgeweicht, abgenutzt, bis schließlich im Endstadium der komplette Knorpel aufgebraucht ist und Knochen auf Knochen reibt, was starke Schmerzen im Knie hervorruft. Auch wenn eine Arthrose häufig in höherem Lebensalter entsteht, also eine altersbedingte Erkrankung ist, spielen auch Risikofaktoren wie Gelenkverletzungen, Bewegungsmangel oder Übergewicht bei der Entstehung eine Rolle. „Heilen“ kann ein arthrotisch aufgebrauchter Knorpel nicht mehr, da die Schmerzen jedoch im Wesentlichen auf den Reizzustand des Gelenkes zurückzuführen sind, kann man den Arthroseschmerz aber oft gut behandeln und das Fortschreiten der Erkrankung zumindest verlangsamen.

Knieschmerzen bei Kindern

Auch bei Kindern – vor allem bei solchen, die sportlich aktiv sind – treten nicht selten Kniebeschwerden auf, die vielfach durch Reizungen bzw. Erkrankungen der Patellasehne ausgelöst werden. Je nach Lokalisation handelt es sich dabei um die sog. Sinding-Larsen-Krankheit oder das Patellaspitzensyndrom oder den Morbus Osgood-Schlatter (unterer Bereich der Patellasehne). Beide Erkrankungen sind gutartig und weisen bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung eine gute Prognose auf. Die Therapie erfolgt stets konservativ, also ohne Operation.

Akute Knieschmerzen durch Knieverletzungen – Beispiele

  • Meniskusriss

    Er entsteht meist auf der Basis einer degenerativen Veränderung als Folge einer Knieverletzung, bei der sich der Patient das Knie verdreht hat. Der Meniskus reißt dann meistens in dem Anteil, in dem er weder durchblutet noch mit Nerven versorgt ist. Das bedeutet zwar, dass die Meniskusverletzung meist nicht mehr verheilt, es bedeutet aber auch, dass die Meniskusverletzung selbst nicht schmerzhaft ist. Der Schmerz bei einer Meniskusläsion entsteht dadurch, dass sich der eingerissene Anteil des Meniskus bei Bewegung im Kniegelenkspalt einklemmt und dabei ein Zug an der Meniskusaufhängung entsteht, welche sehr schmerzempfindlich ist. Aus diesem Grund können Meniskusverletzungen auch oft ohne Operation behandelt werden. Ziel der konservativen Therapie ist es dabei den Reizzustand des Kniegelenkes zu reduzieren und die Zeit zu überbrücken, bis sich der Defekt im Meniskus wieder etwas eingeschliffen hat.

  • Bandverletzungen

     Verletzungen der Bänder entstehen durch extreme Kräfte, die z. B. bei einem Sturz auf das Kniegelenk einwirken. Häufig sind das Innenband sowie das vordere Kreuzband betroffen. Während Zerrungen oder Teilrisse immer konservativ behandelt werden, ist bei einem kompletten Riss des vorderen Kreuzbandes z.T. auch ein operatives Vorgehen erforderlich. Hier gilt es ganz individuell abzuwägen. Neuere Erkenntnisse aus dem internationalen Profisport sprechen aber zunehmend auch für einen initialen konservativen Therapieversuch. Neben einer intensiven physiotherapeutischen Rehamaßnahme können hier z.B. regenerative Injektionen mit Thrombozyten angereichertem Plasma (sog. Platelet Rich Plasma) die Heilung verbessern bzw. beschleunigen.

  • Verrenkung der Kniescheibe / Kniescheibenluxation

    Die Kniescheibe kann bei Patienten mit einer Tendenz zur „Überbeweglichkeit“ im Rahmen einer Kniegelenkverletzung nach außen wegrutschen (luxieren), wodurch Zerreißungen am Kapsel-Bandapparat oder sogar Knorpelschäden entstehen. Dies kann eine dauerhafte Instabilität des Kniegelenkes mit sich bringen, weshalb sie schnell und konsequent behandelt werden müssen.

  • Brüche / Frakturen der Kniescheibe bzw. der Ober- oder Unterschenkelknochen durch Unfall, erfordern oft ein operatives Vorgehen.

Knieschmerzen und Kniebeschwerden ernst nehmen

Viele Erkrankungen des Kniegelenks lassen sich erfolgreich konservativ, das heißt ohne Operation, behandeln. Um vorzeitigem Verschleiß oder einem chronischen Verlauf rechtzeitig entgegenzuwirken, sollte jedoch bei Knieschmerzen immer die umgehende Vorstellung beim Orthopäden erfolgen. Mithilfe einer ausführlichen und ganzheitlichen Diagnostik lassen sich die Ursachen ermitteln und eine zielgerichtete Therapie einleiten.

Bei einem schmerzenden Knie stehen wir Ihnen in unserer OrthoPassion Praxis gerne zur Verfügung. Unser Ziel ist es, Ihnen mit abgestimmten Behandlungsmodulen und einem individuellen Therapieplan wirksam und schnell zu helfen, um Lebensqualität und Mobilität wiederherzustellen.

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Autor und Expertise

Dieser Text wurde erstellt von Dr. med. Raul Borgmann, einem Experten für regenerative Orthopädie und Osteopathie. Mit seiner langjährigen Erfahrung und Spezialisierung auf die Behandlung komplexer orthopädischer Erkrankungen sorgt er dafür, dass jeder Patient eine individuell abgestimmte Therapie erhält, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.