Meniskusverletzungen

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Der Meniskusriss: traumatisch oder degenerativ?

Meniskusverletzungen sind ein häufiges Knieproblem, das sowohl bei jungen, sportlich aktiven Menschen als auch bei älteren Menschen auftritt. Während akute Meniskusrisse oft durch traumatische Ereignisse wie Sportverletzungen verursacht werden, nehmen degenerative Meniskusveränderungen mit zunehmendem Alter stetig zu. Bei Menschen über 50 Jahren liegt die Prävalenz von degenerativen Meniskusveränderungen bei etwa 35-45 %. MRI-gestützte Studien haben gezeigt, dass bis zu 60 % der Menschen über 65 Jahren Meniskusveränderungen aufweisen, auch wenn sie keine Kniebeschwerden haben.

Durch geringfügige Belastungen bzw. Bagatellverletzungen kann es jedoch manchmal zu einer schmerzhaften Verletzung kommen. Aufgrund der schlechten Durchblutung und der begrenzten Regenerationsfähigkeit des Meniskusgewebes heilen diese Verletzungen selten ohne unterstützende Therapie aus. Bleiben sie unbehandelt, können sie zu einer Verschlechterung der Beschwerden und zu einer Schädigung des angrenzenden Knorpelgewebes führen, was letztendlich das Risiko für die Entwicklung einer Arthrose erhöht. Daher ist eine entsprechende Diagnostik sowie eine individuell abgestimmte Therapie entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen wiederherzustellen.

Wie entsteht ein Meniskusriss?

Ein Meniskus ist eine knorpelige Struktur im Kniegelenk, die als Stoßdämpfer zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein fungiert. Es gibt zwei Menisken in jedem Knie: den inneren und den äußeren Meniskus. Eine Meniskusverletzung tritt häufig durch plötzliche Drehbewegungen oder übermäßige Belastung auf, beispielsweise beim Sport. Diese Verletzungen können zu Rissen im Meniskus führen, die von kleinen Einrissen bis zu kompletten Durchtrennungen reichen. Häufig passiert die Ruptur auf Basis bereits vorhandener degenerativer Veränderungen: diese entstehen durch Abnutzung und Verschleiß im Laufe der Zeit, was oft bei älteren Menschen oder nach langjähriger Belastung auftritt. Die Symptome können von leichten Beschwerden bis hin zu starken Schmerzen und Bewegungsblockaden reichen, die den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Welche Untersuchungen sollten bei Meniskusverletzungen erfolgen?

Eine präzise Diagnostik ist essenziell für die erfolgreiche Behandlung von Knieschmerzen bei Meniskusrissen. In unserer orthopädischen Privatpraxis legen wir größten Wert auf eine gründliche Anamnese und Untersuchung. Hierbei nehmen wir uns für die Erstvorstellung eine Stunde Zeit, um eine umfassende Anamnese und Untersuchung durchzuführen. Auch eine genaue Untersuchung der Gesamtstatik, des Beckens, der Beinachsen und der Füße sowie des Muskel- und Fasziengewebes des betroffenen Beines ist unerlässlich. Wir führen stets eine Ultraschalluntersuchung durch und veranlassen gegebenenfalls ein MRT, um den Zustand des Meniskus und angrenzender Strukturen detailliert darzustellen.


In unserer orthopädischen Privatpraxis legen wir besonderen Wert auf eine umfassende und ganzheitliche Betrachtung Ihrer Beschwerden. Daher führen wir bei einem Meniskusriss bei Bedarf auch eine detaillierte Haltungs- und Bewegungsanalyse in unserem High Performance MotionLab durch. Dabei analysieren wir Ihre Bewegungen, indem wir die Wirbelsäule, die Beckenstatik, die Beinachsen und den Fußdruck synchron messen. Diese präzise Vermessung ermöglicht es uns, muskuläre Dysbalancen, statische Dysfunktionen wie eine Beckenverwringung, eine Skoliose oder Fehlstellungen der Beinachsen und/oder Füße exakt zu identifizieren. Denn insbesondere die beiden letztgenannten können unterhaltende Faktoren für eine Meniskusschädigung darstellen und ganz maßgeblich auch für Ihre Knieschmerzen verantwortlich sein.

Diese umfassende orthopädische Untersuchung und Bewegungsanalyse bildet die Grundlage für ein individuell abgestimmtes und nachhaltiges Behandlungskonzept, das darauf abzielt, den Meniskus zur Abheilung zu bringen und Ihnen langfristige Beschwerdefreiheit zu ermöglichen.

Innovative Therapieansätze für Schmerzfreiheit und Heilung nach Meniskusverletzung

Lange Zeit galt die Annahme, dass ein Meniskusriss – mit Ausnahme des Korbhenkelrisses in der Meniskusbasis – nicht mehr verheilen kann, da das Meniskusgewebe vor allem im Bereich der weißen Zone, dem zum Gelenkmittelpunkt gerichteten Bereich, kaum durchblutet ist. Doch durch unseren innovativen regenerativen Therapieansatz ist es tatsächlich möglich, auch solche Verletzungen zur Heilung zu bringen. Diese bahnbrechenden Erfolge wurden bereits in mehreren Fällen durch Ultraschall und MRT in Form einer narbigen Verheilung des Meniskus bestätigt. Diese neuen Erkenntnisse revolutionieren die Behandlung von Meniskusverletzungen. Artikel mit Casereport zum Download hier.

Wir kombinieren individuell verschiedene regenerative Therapiemethoden, um die bestmögliche Heilung zu erreichen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Behandlungsmethoden vor, die in unserem Konzept zum Einsatz kommen:

Wann muss ein Meniskusriss operiert werden?

Grundsätzlich sollte bei einem Meniskusriss immer zunächst ein konservatives Therapiekonzept, wie das oben beschriebene, an erster Stelle stehen. Die meisten Meniskusverletzungen lassen sich auf diese Weise gut behandeln, so dass der Meniskus erhalten werden und weiterem Gelenkverschleiß vorgebeugt werden kann, und die Patienten auch wieder uneingeschränkt ihrem Sport und ihren Aktivitäten nachgehen können. Eine Operation wird  nur dann notwendig, wenn sich ein Lappenriss im Gelenk eingeklemmt hat und die freie Beweglichkeit des Kniegelenks blockiert. In diesem Fall sollte der eingeklemmte Meniskuslappen entfernt werden. Eine weitere Indikation für eine Operation ist ein sog. Korbhenkelriss, das ist ein  Meniskusriss im basisnahen Anteil des Meniskus, da in diesem Fall die Möglichkeit besteht, den Meniskusriss zu nähen, so dass er wieder zusammenwächst. Das sind jedoch die seltensten Fälle, in den meisten Fällen steht die konservative Therapie im Vordergrund. 

 

Sind PRP-Injektionen ergänzend zur operativen Versorgung mittels Kniegelenksarthroskopie sinnvoll?

Eine PRP-Injektion kann auch nach einer Kniegelenksarthroskopie bei Meniskusverletzungen sinnvoll sein, um den Heilungsprozess zu unterstützen und mögliche Komplikationen zu reduzieren.

Das plättchenreiche Plasma (PRP) enthält eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren und Botenstoffen, die die Regeneration des Meniskusgewebes fördern können. Nach einer arthroskopischen Meniskusoperation, bei der ein Teil des geschädigten Meniskus entfernt oder genäht wurde, kann eine PRP-Injektion die Heilung der Gelenkweichteile und die Integration des verbliebenen Meniskusgewebes beschleunigen.

Mehrere Studien deuten darauf hin, dass die Injektion von PRP nach einer Meniskusnaht die Heilungsraten signifikant verbessern und das Risiko einer erneuten Meniskusläsion reduzieren kann. 

Darüber hinaus kann die entzündungshemmende Wirkung des PRP dazu beitragen, postoperative Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Insgesamt kann die PRP-Injektion als ergänzende Therapie nach einer Kniegelenksarthroskopie bei Meniskusverletzungen die Gesamtergebnisse der Operation optimieren und mögliche Komplikationen reduzieren.

Selbsthilfe, Eigenübungen und Prävention

Eine effektive Behandlung von Meniskusverletzungen erfordert auch die aktive Mitwirkung des Patienten. Regelmäßige Eigenübungen, angepasst an die individuellen Bedürfnisse, sind hierbei entscheidend. Diese Übungen zielen darauf ab, die Muskulatur um das Knie zu stärken und die Heilung zu unterstützen. Wichtig sind auch präventive Maßnahmen wie die Anpassung des Schuhwerks durch stabilisierende und ausgleichende Einlagen.

Kontakt und Terminvereinbarung

Lassen Sie Ihre Schmerzen nicht Ihren Alltag bestimmen. Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis und machen Sie den ersten Schritt zur Beschwerdefreiheit. Unser erfahrenes Team an Orthopäden und Orthopädinnen freut sich darauf, Sie individuell zu beraten und zu behandeln.

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  • Was sind die typischen Symptome einer Meniskusverletzung?

    Schmerzen im Knie, besonders bei Drehbewegungen oder beim Hocken, sowie Schwellungen und Bewegungseinschränkungen.

  • Kann ein Meniskusriss von selbst wieder heilen?

    Ein Meniskusriss heilt im Normalfall nicht von selbst, da das Meniskusgewebe nur schlecht durchblutet ist und daher kaum Regenerationspotenzial hat. In der Regel passt sich die gerissene Zone an, indem sie sich glättet und im Gelenk einbettet, wodurch der Reizzustand abklingen kann und das Gelenk wieder schmerzfrei wird. Durch unseren innovativen regenerativen Therapieansatz ist es jedoch möglich, auch solche Verletzungen zur Heilung zu bringen. In einigen Fällen wurde dies bereits durch MRT-Aufnahmen nachgewiesen, die eine narbige Verheilung des Meniskus zeigen. Solche Erfolge waren bisher undenkbar und belegen die Wirksamkeit unserer modernen Behandlungsmethoden.

  • Was hilft bei einem Meniskusriss – Wärme oder Kälte?

    In der akuten Phase eines Meniskusrisses ist Kälte besonders hilfreich, um Schwellungen und Schmerzen zu lindern. Wärme kann im bereich von Oberschenkel oder Wade zur Entspannung der Muskulatur und Verbesserung der Durchblutung eingesetzt werden.

  • Was darf man bei einem Meniskusriss nicht machen?

    Starke Belastungen wie Drehbewegungen des Knies, tiefe Kniebeugen und Hocken sollten vermieden werden, um den Riss nicht zu verschlimmern. Moderate Bewegung zur Gelenkmobilisation ohne starke Belastung und achtsames Verhalten sind in der akuten Phase besonders wichtig.

  • Wie lange dauert die Heilung eines Meniskusrisses ohne OP?

    Die Heilung eines Meniskusrisses ohne Operation kann mehrere Monate dauern, abhängig von der Schwere des Risses, der Begleitumstände und des angesetzten Therapiekonzeptes. Häufig kommt es nicht zu einer vollständigen und stabilen Ausheilung. Für eine schnelle Genesung und einen nachhaltigen Therapieerfolg ist ein intensives regeneratives Therapiekonzept, das konsequent und unter guter Mitarbeit des Patienten durchgeführt wird, unabdingbar. 

Literaturhinweise:

  • Platelet-rich plasma for nonoperative management of degenerative meniscal tears
  • PRP-Injektionen scheinen eine sichere und wirksame Behandlungsmethode für degenerative Meniskusläsionen zu sein, die sowohl Schmerzen lindern als auch die Funktion des Knies verbessern können. Aufgrund der Variabilität in den Anwendungsprotokollen und der begrenzten Anzahl qualitativ hochwertiger Studien sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um die klinische Wirksamkeit von PRP eindeutig zu bestätigen.

  • The efficacy of extracorporeal shock wave combined with platelet rich plasma in the treatment of knee osteoarthritis with meniscus injury
  • Die kombinierte Behandlung mit Stoßwellentherapie (ESW) und plättchenreichem Plasma (PRP) lindert Schmerzen besser, verbessert die Beweglichkeit schneller und führt zu weniger Komplikationen als die einzelnen Therapien allein. Patienten mit Kniegelenksarthrose und Meniskusschaden profitieren deutlich von dieser innovativen Kombinationstherapie.

  • Novel Extracorporeal Magnetotransduction Therapy with Magnetolith® and Focused Electromagnetic Extracorporeal Shockwave Therapy in Medial Meniscal Tear
  • Der Fallbericht beschreibt die erfolgreiche Behandlung eines 41-jährigen Mannes mit einem symptomatischen Riss des inneren Meniskus durch eine nicht-invasive Kombination aus neuartiger extrakorporaler Magnetotransduktionstherapie (EMTT) und fokussierter Stoßwellentherapie. Eine Ultraschalluntersuchung mit sehr hoher Frequenz (33 MHz) zeigte einen komplexen Meniskusriss mit einem Ganglion, das durch eine MRT bestätigt wurde. Nach drei wöchentlichen Behandlungssitzungen zeigte eine Elastografie nach sechs Monaten, dass der geheilte Meniskus ähnlich fest war wie der gesunde Meniskus auf der anderen Seite. Die Heilung des Meniskusrisses konnte durch spezielle Ultraschallverfahren und Elastografie dargestellt werden.

  • Clinical and Functional Outcome of Meniscal Injuries Treated with Platelet-Rich Plasma
  • In dieser Studie wurde untersucht, wie sich die Behandlung mit plättchenreichem Plasma (PRP) bei Patienten mit stabilen Meniskusverletzungen auswirkt. Insgesamt wurden 38 Patienten (davon 8 Frauen) behandelt, die alle drei PRP-Injektionen ins Kniegelenk erhielten. Die Patienten berichteten über eine deutliche Verbesserung der Schmerzen, Beweglichkeit und Lebensqualität. Alle waren mit dem Ergebnis der Behandlung sehr zufrieden oder zufrieden. Die Studie zeigt, dass PRP-Injektionen bei stabilen Meniskusverletzungen zu einer signifikanten Verbesserung führen können.

Autor und Expertise

Unsere Praxis steht unter der Leitung von Dr. med. Raul Borgmann, einem renommierten Orthopäden auf dem Gebiet der regenerativen Orthopädie, Osteopathie und Bewegungsmedizin. Mit jahrelanger Erfahrung und tiefem Verständnis für die komplexen Zusammenhänge des Bewegungsapparates gewährleisten Dr. Borgmann und sein Team eine Behandlung Ihrer Knieverletzung auf höchstem Niveau.

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